Am Dienstag Mittag, nach dem Essen in der Uni-Mensa, sind wir in den Botanischen Garten gezogen, mit Spaten, Hämmern, Pürckhauer, Tüten und Dosen, um Bodenproben rund um den Neutronenmonitor auszubuddeln.




Das Wetter der letzten Monate war trocken, sehr trocken. Vorher hatte es über ein Jahr durchgeregnet, die Böden ware also sehr feucht. Nun beginnen die oberen Horizonte auszutrocknen.

Der Neutronenmonitor war lange kaputt. Dann wurde das Zählrohr ausgetauscht. Danach war die Zählrate deutlich niedriger als vorher. Das ist zu erwarten, wenn der Boden mehr Feuchtigkeit enthält. Oder liegt es doch am neuen Zählrohr?
In rot ist die gemittelte (2σ=4h) Zählrate der Monitors in Amerika zu sehen
Die blaue Kurve zeigt zum Vergleich die Zählrate des Kieler Neutronenmonitors, der die Intensität der kosmischen Strahlung anzeigt.
Beide Kurven sind um den Einfluss des Luftdrucks (grün) korrigiert.
Man sieht, daß die rote Kurve in diesem Frühjahr im Vergleich zur blauen Kurve wieder ansteigt. Die Bodenproben sollen nun hergeben, genau wie viel Wassen jetzt im Boden ist, bis in 30cm Tiefe und bis zu 150m Entfernung vom Monitor.
Der Neutronenmonitor zählt Neutronen, die von der kosmischen Strahlung im Boden erzeugt werden, als schnelle Neutronen durch die Gadolinium-Hülle des Rohres fliegen, in der Röhre von einem Plastikmoderator auf Umgebungstemperatur gebremst, und endlich von einem ¹⁰B Atom im Geiger-Müller-Zählrohr eingefangen werden. Dabei etsteht ein α-Teilchen, das im Zählrohr ein Signal auslöst. Wenn Wasser im Boden ist, dann werden die erzeugten Neutronen schon dort gebremst. Langsame Neutronen werden von der Gadoliniumhülle eingefangen und machen kein Signal im Zählrohr. Also, je höher die Zählrate, umso trockener ist der Boden.